
rhythm
Die 3D-Videoanimation rhythm ist eine theatrale Inszenierung periodisch wiederkehrender Gesellschaftsmuster. Dabei erforscht Dominik Geis vor allem die Gesten und Rollenbilder des Männlichen; digital animierten Figuren werden spezifische Gesten und Bewegungen auferlegt, die diese Rollenbilder reflektieren. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigte der französische Soziologe und Ethnologe Marcel Mauss, wie tief kulturelle Praktiken im Körper eingeschrieben sind und dass Körperhaltungen sowie Bewegungen größtenteils sozial konstruiert sind. Das Verhalten und die Gesten von Männern folgen demnach keinem „natürlichen" Repertoire, sondern reproduzieren kulturell verankerte Verhaltens- und Körpertechniken. Der Körper wird zur Projektionsfläche gesellschaftlicher Machtverhältnisse.
Ein digitaler Bühnenraum bildet den Rahmen der Inszenierung, im Bühnenbild aus Fernsehern und Projektionen erscheinen Found-Footage-Collagen. Innerhalb dieses Raumes bewegen sich animierte Figuren, wodurch eine Simultanbühne entsteht, die visuelle und performative Ebenen verbindet. Eine kontinuierliche Kamerafahrt durch die Szenerie erzeugt das Video und schafft eine fließende Erzählung aus dem Zusammenspiel von Bild und Klang. Die eigens für die Arbeit komponierte Musik dient als Grundlage der choreografischen Dynamik. Treibende Rhythmen, verzerrte Sounds und atmosphärische Klänge treten in wechselnden und wiederkehrenden Überlagerungen auf und entwickeln sich zu einer sich stetig steigernden Klanglandschaft.
3D Videoanimation, 16:9, HD, Sound, 20:10 Min. 2025





rhythm
3D Videoanimation, 16:9, HD, Sound, 20:10 Min.,
2025