avatar afterlife
Die Arbeit avatar afterlife setzt sich mit der Repräsentation des Menschlichen im „digitalen Jenseits“ auseinander. Dafür wurden in einem 3D-Programm Porträts erstellt, die verschiedene Gesten und Emotionen darstellen. Diese werden zu Avataren die als scheinbare Repräsentationen individueller Identität gelesen werden können, greifen jedoch gleichzeitig auf stereotype Gestaltungsmuster zurück.
Die digitalen Porträts wurden ausgedruckt, bemalt, überarbeitet und in Collagen überführt, wodurch 163 handgefertigte Dias entstanden sind, die als (geisterhafte) Avatare erscheinen.
In der Inszenierung im Ausstellungsraum wechseln zwei Diakarusselle in unterschiedlichem Rhythmus die Dias, wodurch fortlaufend neue Kombinationen entstehen. Drei weitere Projektoren werfen die Dias auf rotierende Spiegel, die die Projektionen durch den gesamten Raum kreisen lassen. Im Hintergrund spricht die Stimme eines möglichen Avatars eine fragmentierte Reflexion über sich selbst und ihr Dasein im digitalen Jenseits. Dabei stellt sich die grundlegende Frage, ob solche Abbilder tatsächlich ein individuelles „Ich“ repräsentieren oder lediglich auf vorgefertigte Identitätsmuster zurückgreifen und diese reproduzieren.
Die bewusste Verwendung physischer Medien für die Darstellung der Avatare betont die Dimension der Vergänglichkeit: Analoge Speichermedien sind den Einflüssen von Zeit und Umwelt ausgesetzt und verändern sich unweigerlich. Dieser Zerfall steht im Spannungsverhältnis zum digitalen „Versprechen“ von Unvergänglichkeit und ewigem Leben und spürt so dem Mythos vom ewigen Leben nach.
163 handbemalte Dias à 2,4 cm x 3,6 cm Rauminstallation, Maße variabel, 3 Diaprojektoren mit Drehspiegeln, 2 Karussell-Diaprojektoren, Sound 2024




avatar afterlife
163 handbemalte Dias à 2,4 cm x 3,6 cm Rauminstallation, Maße variabel, 3 Diaprojektoren mit Drehspiegeln, 2 Karussell-Diaprojektoren, Sound,
2024